Stefanie Raeke, Gründerin von eco-baby.at über nachhaltiges Shopping und was das mit Selfcare zu tun hat. Inklusive Konsum-Checkliste!
Kennst du das, wenn gefühlt 1000 Dinge herumstehen und du gar nicht weißt wann du sie zuletzt benutzt hast? Unser modernes „Messietum“ ist ein wahrer Krankmacher. Dazu gibt es mittlerweile fast so viele Studien wie uns unnötige Dinge gehören. Heute besitzt der Durchschnittsmensch etwa 10.000 Gegenstände und mal ganz ehrlich, was und wieviel davon brauchen wir wirklich?
Für mich hat bewusster Konsum sehr viel mit Selfcare bzw. meiner Zufriedenheit zu tun.
Die vielen Dinge die sich in den 32 Jahren meines Lebens angehäuft haben stressen mich zunehmend. Als ich 2018 zum ersten Mal Mama wurde, habe ich mir mein Konsumverhalten noch bewusster gemacht. Ich möchte nicht, dass meine Kinder und Enkelkinder an den Auswirkungen eines ausgebeuteten Planeten leiden müssen.
Alltagsgegenstände, Kinderspielsachen, Interieur und so weiter werden von den meisten von uns ohne viel zu überlegen einfach gekauft. Entweder weil die coole Bloggerin auf Instagram diesen Jumpsuit hat, in dem sie einfach mega-gut aussieht. Oder weil das Kind in dem „Scandinavian Design“ Kinderzimmer so super glücklich und herzig aussieht. Oder, oder, oder.
Keine Sorge, ich ertappe mich auch hin und wieder dabei, wie ich mit Anlauf in die „Marketingfallen“ springen will.
Mittlerweile habe ich mich meistens 😉 ganz gut im Griff und deshalb verrate ich euch hier meine persönliche Konsum-Checkliste:
#1 Qualität über Quantität – Weniger ist mehr
Informiere dich über die Qualität eines Produktes bevor du es kaufst. Ich persönlich kaufe lieber etwas teurer, dafür aber nur einmal. Ich will zum Beispiel qualitativ hochwertige, fair produzierte Kleidung die ich gut kombinieren kann. Wenige Teile, dafür langlebig und möglichst lokal produzierte. Hochwertige Produkte lassen sich besser weitergeben oder verkaufen (Second Hand).
#2 Sharing is caring
Wenn das, was du kaufen möchtest, nur temporär gebraucht wird, ist TEILEN eine wunderbare Möglichkeit.
Ein Beispiel von mir: Als unsere Familie größer wurde brauchten wir einen Fahrradträger für unser Auto. Ich wusste, dass unser Freund einen solchen hat und ihn nur sehr wenig nutzte. Wir haben ihn also gefragt, ob wir ihm die Hälfte des Kaufpreises zahlen und diesen dafür mitbenutzen könnten. Eine wirklich grandiose und sehr praktische Lösung für beide Seiten.
Ähnlich habe ich es mit Umstands- bzw. Stillkleidung mit einer Freundin gemacht.
Das schont Geldbörse, Umwelt, Ressourcen und es steht wieder weniger herum das einen stressen kann.
Mittlerweile gibt es auch schon einige Sharing Plattformen im Internet. Also - Go for it!
#3 Second Hand schont Umwelt und spart Geld
Es gibt mittlerweile so viele Second Hand Geschäfte und Plattformen für Spielsachen, Kleidung, Möbel, etc. da sind Neukäufe oft wirklich unnötig. Mein Handy habe ich beispielsweise „refurbished“ – also gebraucht und generalüberholt – gekauft, inkl. Garantie und in pipifeinem Zustand. Baby- und Kinderprodukte sind eines der besten Beispiele, finde ich. Babys wachsen gerade am Anfang so schnell aus ihrer Kleidung raus, dass die Sachen oft noch wie neu sind, wenn sie nicht mehr passen und aussortiert werden.
#4 Wunschzettel schreiben
Schreibe dir die Dinge die du „plötzlich brauchst“ inklusive Kaufpreis auf und denke noch einmal genauer über den Kauf nach. Wenn du widerstehen kannst, packe das gesparte Geld auf ein eigenes Konto oder in ein Sparschwein und gönne dir beispielsweise am Ende des Jahres einen schönen Abend, ein nettes Wochenende - alleine oder mit Partner:in, Freund:in, Familie. Damit schenkst du dir und deiner Seele so viel mehr als dir das allertollste Konsumobjekt geben kann.
#5 Diverse Newsletter abbestellen und Soziale Medien dosiert konsumieren
Ich schwöre, das bewirkt Wunder. Dass ich sämtliche Newsletter abbestellt habe, hatte zwei super Effekte für mein Wohlbefinden:
1. Die E-Mail-Flut die ohnehin nur stresst hat sich stark reduziert.
2. Meine Impulskäufe wurden viel weniger, da ich nicht mehr jedem Rabattcode und „Versandkostenfreien Sonntag“ erliege.
#6 Regelmäßig „ausmisten“
Ich kenne Menschen, die so konsequent sind, dass sie für jede neu gekaufte Sache eine Alte aussortieren. Ich finde das beeindruckend, aber ich besitze diese Konsequenz leider nicht. Was mir hilft ist regelmäßiges Aussortieren. Aber in „Häppchen“! Nicht gleich ein ganzes Zimmer entrümpeln wollen, lieber einen kleinen Schrank, ein Fach oder eine Lade vornehmen. Alles andere frustriert nur, weil man vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Beim „Ausmisten“ gibt es so viele verschiedene Ansätze. Nimm dir Zeit, finde deine Variante und starte mit kleinen Schritten. Mich persönlich befriedigen diese kleinen Erfolge enorm.
Nachhaltiger Konsum und ein gewisser Minimalismus machen den meisten Menschen ein besseres Gewissen und dieses trägt stark zum allgemeinen Wohlbefinden bei.
Stefanie Raeke,
Gründerin von eco-baby.at
Nachhaltige Geschenke für Baby & Mama
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