Die Ungewissheit ist ein besonders grauslicher Zustand, mit dem es jetzt zu leben lernen heißt. Bloß wie?
Heute will ich über den Umgang mit finanziellen Sorgen schreiben und dabei sowohl
· als psychologische Beraterin Tipps einbringen, als auch aus
· langjähriger persönlicher Erfahrung berichten, was möglich ist.
(Es gibt zu diesem Thema auch ein Video auf meinem YouTube-Kanal)
Ich bin seit 1998 selbständige Unternehmerin, obwohl ich das nie vorhatte. Mir war Sicherheit immer ein ganz besonders hoher Wert und da meine Eltern und Großeltern ihr Leben lang selbständige Unternehmer waren, wusste ich genau, mit welchen Höhen und Tiefen das verbunden ist. Irgendwie ist es mir doch „passiert“ und das, was ich heute beruflich mache, ist in dieser Form gar nicht anders möglich als in Form der Selbständigkeit. Also musste ich zwangsläufig lernen, damit zu leben, dass ich oft nicht weiß, was ich im nächsten Monat oder in dieser Woche an Umsatz machen werde.
Hier kommt gleich zu Beginn meine ganz persönliche Lehre aus über 20 Jahren finanzieller Ungewissheit:
Irgendwie ist es immer noch gegangen! Das heißt: Es geht IMMER weiter!
Ich bin durch weiß Gott tiefe Finanz-Täler gegangen und hab bis jetzt eher Hügel als Berge erklommen, und ich lebe immer noch! Das führt mich gleich zu einem ersten, bedeutenden Punkt:
Dem Begriff der Existenz
Auch wenn wir gerne von finanzieller oder wirtschaftlicher Existenz sprechen, so ist sie doch ganz eindeutig von deiner körperlichen Existenz getrennt zu betrachten. Das bedeutet, selbst wenn du gar keinen materiellen Besitz mehr hast, bist du trotzdem noch da, du existierst weiter! Ohne Geld, ohne Mittel, und dennoch bleibst du da!!! Du LEBST weiter. Und das ist gut so! Du bist auch dann wertvoll, wenn du keinen materiellen Besitz hast, dein Leben ist lebenswert und du bleibst liebenswert. Du bist weder besser noch schlechter als jemand anderes, der mehr hat als du. --> Ganz wichtige Botschaft, die vielleicht etwas dauern kann, bis sie sickert….
Ein nächster bedeutsamer Schritt ist, in der Eigenverantwortung zu bleiben, soweit es geht. Du bestimmst, so gut und so weitreichend wie möglich, was jetzt passiert. DU checkst die Möglichkeiten und du setzt Handlungen!
Es gibt Zeiten, da ist es sinnvoll, das Sparbuch zu plündern. Wozu hat man denn auch gespart? Falls es für den Urlaub, das Auto oder sonst was war, du wirst es auch wieder auffüllen.
Es gibt Zeiten, da muss man Einsparungen treffen, wo es möglich ist, aber niemals die essenziellen Dinge! (Miete, Strom, Arbeitsgeräte…)
Verschaff dir einen Überblick, was alles an Ressourcen vorhanden ist: eigene Rücklagen oder zu versilbernde Güter, voraussichtliche Erbschaft zur evlt. Belehnung für die Bank, Kontakte, die für Privatkredit in Frage kommen…
Es gibt Zeiten, da darf man nicht nur den Staat, sondern sogar Familie, Freunde oder Bank um Hilfe bitten. Die alle sind schon groß und dürfen auch Nein sagen, wenn sie aus irgendeinem Grund nicht können oder wollen.
Jedenfalls brauchst du jetzt einen kühlen Kopf, Kurzschlusshandlungen sind fehl am Platz und hüte dich jetzt (und auch sonst) bitte vor Mindfucks! Glaubenssätze wie „es ist unter meiner Würde um Hilfe zu bitten“ oder „ich bringe Schande über meine Familie“, oder auch „ich bin unfähig, mich (und meine Familie) zu erhalten“ sind deplatziert.
Wenn dir solche Gedanken kommen, dann nimm sie wahr, wie eine Wolke, die über den Himmel zieht und lass sie auch weiterziehen. Von mir aus puste noch kräftig, damit sie schnell wieder verzieht. Jedenfalls konzentriere dich keinesfalls auf solche negativen Gedanken, denn das ist NICHT konstruktiv!!! Im Gegenteil. Solche Mindfucks ziehen dich emotional runter und machen dich mental schwach!
Bleib Erwachsen!
Du bist ein erwachsener Mensch und hast es bis hierhin in deinem Leben auch geschafft, durchzukommen. Du hast schon die eine oder andere Hürde genommen, bestimmt schon mal anderweitig Krisen erlebt, also ist es auch diesmal möglich, es zu schaffen!
Sieh zu, dass du in deine Kraft kommst und die ist immer im Hier und Jetzt! Jetzt in diesem Moment, spür deine Fußsohlen, deinen ganzen Körper, nimm den Raum wahr, hör die Geräusche. Fokussiere auf die starke Achse, die durch dich durch vom Boden bis zum Scheitel durchgeht, sie verbindet dich mit der „Kraft der Mutter Erde“ und dem „Universellen“, großen Ganzen – dem, wo auch die Eingebungen, die Intuition herkommt. ATME! Spür dich und die Kraft.
Du kannst weder in der Vergangenheit eingreifen noch in die Zukunft. Du kannst an etwas aus der Vergangenheit denken, dich erinnern, dich daran freuen, daran festhalten, dich über etwas ärgern, es verzeihen oder verdammen, doch das ist immer nur JETZT möglich. Genauso ist es mit der Zukunft: du kannst Pläne machen, Samen säen,… doch auch das alles, ist nur im JETZT möglich!
Also, kontrolliere deine Gedanken, JETZT.
Ungewissheit ist deshalb so besonders grauslich, weil sie so viel Raum zum Hirnwichsen bietet. Und das ist absolut verschwendete Energie! Nimm ruhig wahr, wenn es auftaucht, doch ergib dich nicht, als wärest du ohnmächtig ausgeliefert. Das bist du nämlich nicht.
Es wird vorbei gehen. Du wirst wieder arbeiten. Du wirst wieder ein Einkommen haben.
Es geht hier nicht um das OB, sondern um das WANN. Das wissen wir gerade nicht und das gilt es zu akzeptieren. UND es gilt die Zeit zu überbrücken, bis es soweit ist. „Anerkennen, was ist“ halte ich für eine der stärksten schöpferischen Mächte, die uns Menschen innewohnen.
„Ich vertraue in den wohlwollenden Fluss des Lebens“.
Das ist mein ganz persönliches Mantra seit vielen Jahren. Es hilft mir zu vertrauen und mich selbst positiv eingestellt zu halten. Es motiviert mich, meine Selbstwirksamkeit zu aktivieren und proaktiv Handlungen zu setzen, die konstruktiv sind und mich ggf. in den „Fluss“ zurückbringen, falls ich mal das Gefühl habe, am Ufer zu stehen und nicht mitschwimmen zu können. Dann muss ich, bildlich gesprochen, einen Schritt nach vorne tun, um wieder im Fluss zu sein 😉
Energie muss fließen, in Bewegung bleiben. Geld muss fließen, weil Geld auch nichts anderes als Energie ist. Damit will ich dich keinesfalls zum unsinnigen Prassen animieren, sondern zum entspannten Umgang damit.
Es ist NUR Geld.
Klingt absurd, gell? Das dachte ich auch. Genauso wie ich als junge Frau dachte, niemals in meinem Leben Schulden machen zu wollen. Weil mich das verrückt machen würde, dieser Druck würde mich schlaflos werden lassen, verzweifelt und zu Tode gestresst. Mein Leben hat mich in Ecken gespült, von denen ich nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Genau dort, hab ich am meisten gelernt – über mich und über das Leben.
Ich versichere dir: ich schlafe großartig. Jetzt und auch schon die letzten 48 Jahre. Wie ein Baby. Und ich hab immer noch ein Bett und ein Dach über dem Kopf.
Wenn du mehr wissen willst, kontaktiere mich, ich coache dich gerne:
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