Alleinsein ist für viele Singles schon dann schwierig, wenn sie ausgehen und ein "normales" Sozialleben führen können. Doch allein in den eigenen vier Wänden, ohne einen anderen Menschen um sich herum, da muss man echt aufpassen, dass einem die Decke nicht auf den Kopf fällt.
Alte Menschen kennen das auch sonst sehr gut, den Jungen ist es in dieser Form wohl nicht ganz so geläufig... echtes Alleinsein, nicht einfach nur Singlesein. Wer jetzt ein Haustier hat, ist schon ein wenig im Vorteil, immerhin gibt´s potenziell jemand zum Schmusen. Es sei erwähnt, dass selbst menschliche Mitbewohner dafür auch kein Garant sind oder nicht jeder dafür gut geeignet ist. ;-)
Was jetzt ganz wichtig ist, ist proaktives Kontaktaufnehmen zu anderen Menschen, übers Telefon, Internet, die modernen Medien bieten Gottseidank viele Möglichkeiten dazu. Bloß keine falsche Bescheidenheit, wenn die Einsamkeit dich quält. Das kann keiner riechen, deshalb ist es so wichtig, dass du eindeutige Signale sendest!
Wenn du zum Gedankenkreisen neigst, hüte dich jetzt ganz besonders davor, deine Emotionen über zu bewerten und dich mittels eigener Gedanken noch ärger hineinzumanövrieren in dein Leid. Das Gegenmittel heißt SELBSTBESTIMMUNG:
Du hast es in der Hand, WAS du den ganzen Tag lang machst.
Du hast Einfluss darauf, mit wem du Kontakt hältst und WIE du das tust.
Tipps: Strukturiere deinen Tag, gleich in der Früh mach einen Plan, was du heute vorhast. Wenn du im Homeoffice arbeitest, setze die Arbeitszeiten fest (siehe Beitrag ad Homeoffice).
Diszipliniere dich selbst, Zieh dich an, wie wenn du zur Arbeit gehst, mach Pausen, iss nur dann, wenn du sonst auch essen würdest. Check die tagesaktuellen Updates nur 2-3 Mal am Tag zu festgelegten Zeiten, um dich nicht verrückt zu machen mit dem Corona-Wahnsinn.
Pflege deine Kontakte, melde dich proaktiv bei Menschen, die dir wichtig sind. Ruf an, schreib Nachrichten, verbinde dich übers Internet. Lade sie zu Online-Games ein. (Mein Favorit ist Quiz-Duell :-) )
Stay positive,
schreib und sprich mit deinen Kontakten möglichst viel Konstruktives. Zu viel Info über den Corona-Verlauf kann mieselsüchtig machen. Wenn du Aufmunterung brauchst, sag es und such danach. Schau dir lustige Sachen an, lies heitere Bücher, spiele mit Freunden online (über Apps, Computer und Konsolen) und hab Spaß.
Schau auf dich,
ein starkes Immunsystem ist immer eine gute Basis und aktuell eine besonders feine Sache. Also ernähre dich vernünftig, koch dir was Gutes, schlag nicht extra über die Schnur, was Alkohol, Chips und Süßkram betrifft. Die beruhigende/befriedigende Wirkung hält immer nur kurz an und schwächt in Wahrheit deine Konstitution. (Ich selbst lutsche deshalb ewig an einem Stück dunkler Schokolade, statt eine Tafel Traube-Nuss zu verdrücken.)
Mach die Musik an, wenn du die Stille schlecht aushältst, dann mach Musik an, die du gerne magst. Radio und Fernsehen lassen einen zwar auch weniger allein fühlen, nur kommt da dzt. soviel Info raus, der du dich zumindest nicht so intensiv aussetzen solltest - weil das Ängste befeuert.
Zentriere dich,
Atme, stell deine Fußsohlen auf den Boden, geh viel barfuss, wenn du die Möglichkeit hast, ins Grüne zu gehen, geh an die frische Luft. Spür deinen Körper von unten bis oben. Erde dich. Wenn du Düfte magst, nutz Öle oder Gewürze, Parfüms oder was auch immer um diesem Sinneskanal Freude zu machen. Creme dich von oben bis unten ein, spür dich und berühr dich. Kuschle mit Pölstern, Decken und Schmusetieren. Mach Yoga, Jin Jin Jitsu, Pilates oder was auch immer dich anspricht. Es gibt auch tolle Anleitungsvideos im Internet.
Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst,
Melde dich, bei mir oder anderen Menschen, DU BIST NICHT ALLEIN!
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